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Den Schock seines Lebens erlebte wohl ein junger Landwirtssohn aus Andorf am Nachmittag des 8. Juli 2022 bei einer Fahrt mit dem Traktor mit angehängtem und mit Getreide voll beladenem Anhänger.
Aus noch ungeklärten Umständen wurde auf der - auf Höhe des Kindergartens abschüssigen - Hauptstraße mitten in Andorf die hydraulische Kippfunktion des Anhängers betätigt, wodurch der Anhänger zunächst nur Getreide verlor, dann aber wegen der fortschreitenden Schwerpunktverlagerung das Zugfahrzeug hochhob, welches sich in der Folge überschlug und auf der Seite zu liegen kam. Beim Anhänger wurden dabei die Deichsel und der Teleskopzylinder abgerissen. Glücklicherweise rollte dieser aber nicht mehr weiter bergab, da er sich beim auf der Seite liegenden Traktor verkeilte.
Trotz des enormen Sachschadens darf man jedoch von Glück im Unglück sprechen, denn der junge Lenker zog sich bei diesem spektakulären Unfall keine nennenswerten Verletzungen zu. Nicht auszudenken wären überdies auch die Folgen für eventuell zum Unfallzeitpunkt dort fahrende andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Radfahrer, gewesen.
Die alarmierte Feuerwehr Andorf begann nach Eintreffen am Einsatzort sofort mit Absperr- und Umleitungsmaßnahmen sowie dem Aufbau des Brandschutzes. Da aus dem havarierten Gespann auch Betriebsstoffe austraten, wurden auf die Fahrbahn auch Ölbindemittel aufgebracht, um deren Eindringen in die Kanalisation zu verhindern. Zwischenzeitlich wurde auch die Feuerwehr Schulleredt nachalarmiert, die für eine großräumige Umleitung des Verkehrs während des Einsatzes sorgte. Für Einsatzleiter Christoph Schaschinger war dennoch klar, dass die als Nadelöhr geltende und derzeit wegen der Sperre der Kallinger Straße doppelt beanspruchte Hauptstraße so schnell wie möglich freigemacht werden musste.
Es wurde daher auch die Feuerwehr Ried im Innkreis mit ihrem Kranfahrzeug alarmiert, da - einer ersten Einschätzung nach - der Traktor nicht mit einem Fahrzeugkran gehoben werden konnte. Zwischenzeitlich begannen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Andorf auch damit, das verlorene Getreide zusammenzuschaufeln bzw. -zukehren, damit es von einem ebenfalls verständigten Landwirt mit einem Teleskoplader aufgeladen werden konnte. Dieser konnte dann auch den beschädigten Anhänger von der Unfallstelle verbringen.
Der indessen in Andorf eingelangte technische Zug der Feuerwehr Ried im Innkreis entschied nach Beurteilung der Lage den Traktor doch mit dem Fahrzeugkran des Rüstfahrzeuges aufzuheben bzw. zu kippen, um ihn anschließend mit der Seilwinde auf den Abrollbehälter des Lastfahrzeuges zu ziehen, welches den Traktor schlussendlich von der Fahrbahn verbrachte. Bei ungünstigerer Lage des Traktors hätte wohl das große Kranfahrzeug zum Einsatz kommen müssen - so jedoch konnten die erfahrenen Einsatzkräfte der Feuerwehr Ried die Bergungsarbeiten in nicht einmal einer halben Stunde erledigen.
Noch während der Bergungsarbeiten begann ein Kehrfahrzeug mit der Reinigung der Straße. Nachdem der Traktor verbracht wurde, konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Andorf auch am unmittelbaren Unfallort die Ölbindemittel entfernen und die Fahrbahn reinigen. Die letzten Körner wurden schließlich mit der im Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Andorf verbauten Straßenwaschanlage weggewaschen, um auch die Gefahr für die Radfahrer zu eliminieren. Nach insgesamt rund drei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr damit beendet.