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Allgemein

Feuerwehr in der Coronazeit online unterwegs

Bezirk Schaerding zur Übersicht

Die „Coronazeit“ und dabei vor allem die Phase in den ersten Wochen (zweite MĂ€rzhĂ€lfte) hat auch das Feuerwehrsystem im Bezirk SchĂ€rding sehr gefordert. Eingangs muss jedoch festgestellt werden, dass gerade das Rote Kreuz, welches die Hauptlast der Krise getragen hat und immer noch trĂ€gt, wesentlich mehr gefordert war, ebenso die Polizei, das Bundesheer und die Behörden. Als Feuerwehr war und ist es uns jedoch auch wichtig, unseren Beitrag zu leisten. PrioritĂ€t hatte dabei die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft, welche durch unterschiedlichste Maßnahmen erfolgt ist. Schon zu Beginn wurde der Veranstaltungs- und auch der Übungsbetrieb zur GĂ€nze eingestellt. Jede einzelne Feuerwehr war hier gefordert.

GlĂŒcklicherweise kam es im Bezirk SchĂ€rding unter den 66 Feuerwehren nie zu einem grĂ¶ĂŸeren coronabedingten Ausfall von Einheiten und die Einsatzbereitschaft des Feuerwehrwesens im Bezirk war immer gegeben. Gerade die Koordination auf Bezirksebene stellte uns vor eine noch nie dagewesene Herausforderung. Wir sind es gewohnt in Besprechungen – wo alle an einem Tisch sitzen – Vorgangsweisen zu diskutieren und Entscheidungen zu treffen. Auf Knopfdruck sind hunderte EinsatzkrĂ€fte mobil und stehen in den FeuerwehrhĂ€usern zur VerfĂŒgung – und gerade das ist es, das bei dieser Situation nicht möglich, ja sogar kontraproduktiv ist. Schon zu Beginn an mussten wir ein System finden, welches hier anzuwenden ist. „Das war auch jener Zeitpunkt, wo mein Hauptamtswalter fĂŒr Funkwesen und im Beruf IT-Spezialist Martin Pils auf mich zugekommen ist und mitgeteilt hat, dass seiner Meinung nach mit MS-Teams hier eine Lösung – welche noch dazu fĂŒr Einsatzorganisationen kostenlos ist – angeboten wird“, so Bezirks-Feuerwehrkommandant Alfred Deschberger. Nach einigen internen Test stand fest: Ja, damit wollen wir es versuchen. Es handelt sich dabei um ein online-Programm, welches die Funktion einer Videokonferenz, der gemeinsamen Dateiverwaltung und der Chatunterhaltung in unterschiedlichen Bereichen erlaubt. Der Einsatzstab des Bezirkes, welche dauernd ĂŒber 7 Personen verfĂŒgt, hat – um rund um die Uhr einsatzbereit zu sein gesamt 30 Personen, welche mit dem neuen System vertraut gemacht werden mussten. Das war natĂŒrlich auch nur online möglich. Martin Pils hat dies gemeinsam mit seinen Stabskollegen der Kommunikationsabteilung rasch gelöst und so konnten die Stabsfunktionen schnell eingeschult werden. Nach wenigen Tagen war das System im Einsatz und der gesamte Kommunikationsverkehr wurde darĂŒber abgewickelt und dort auch protokolliert. Eigehende Meldungen konnten gesichtet und dem zustĂ€ndigen „Bearbeiterteam“ zugeordnet werden. So waren die Mitarbeiter im gesamten Bezirk zu jeder Zeit genau informiert. „Die Einfachheit des Systems hat uns schon von Beginn an ĂŒberzeugt, so konnten auch EinsatzkrĂ€fte welche nicht so „PC-sicher“ arbeiten rasch mitwirken“, so Martin Pils. Anfangs tĂ€glich, spĂ€ter weniger oft, wurden Stabsbesprechungen per Videokonferenz abgehalten, welche auch – fĂŒr jene, die gerade keine Zeit hatten – aufgezeichnet wurden und nachgesehen werden konnten. Alle EinsĂ€tze und Anfragen wurden so koordiniert abgearbeitet. Neben der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und der Kommunikation zu den Feuerwehren mit InfoblĂ€ttern, welche regelmĂ€ĂŸig, professionell und trotzdem leicht verstĂ€ndlich vom Landes-Feuerwehrkommando bereitgestellt wurden, versendet wurden waren auch Hilfsanfragen der Behörden abzuwickeln. „Es war und ist uns wichtig in dieser Krise nicht nur das Feuerwehrsystem aufrecht zu halten, sondern auch darĂŒber hinaus Hilfe zu leisten, wenn dies erforderlich war“, so Bezirks-Feuerwehrkommandant Deschberger. Die Versorgung und Verteilung von Masken und sonstigen Hygieneartikeln fĂŒr die Feuerwehren, aber auch fĂŒr die Schulen wurde durchgefĂŒhrt, der Transport von EinsatzkrĂ€ften des Bundesheers und weitere HilfstĂ€tigkeiten, wie die Bereitstellung von Zelten und die Mithilfe bei Montage- und Aufbauarbeiten an den Grenzen. Die Entwicklung wird nach wie vor tĂ€glich beobachtet und neu bewertet. Auch werden immer wieder – wenn aktuell glĂŒcklicherweise seltener UnterstĂŒtzungsleistungen durchgefĂŒhrt. So zum Beispiel konnten wir in der zweiten Juliwoche durch das engmaschige Feuerwehrnetz gewĂ€hrleisten, dass binnen 48 Stunden jede Gemeinde im Bezirk die vom Land Oö. bereitgestellten zusĂ€tzlichen Maskenkontingente zugestellt bekommt. GlĂŒcklicherweise fordert das System aktuell keine Stabsarbeit im Bezirk aber auf Knopfdruck wĂ€re der Einsatzstab wieder bereit und könnte koordinieren und helfen. Die aktuellen Fallzahlen in Oberösterreich beobachtet auch die „Einsatzorganisation Feuerwehr“ tĂ€glich und aktuell kann mit den noch immer geltenden Handlungsanweisungen das Auslangen gefunden werden. Es sind ausreichend Schutzartikel und Desinfektionsmittel vorhanden, sodass auch bei einer hoffentlich nicht eintretenden VerschĂ€rfung der Situation auch die Arbeitsweise in der Feuerwehr wieder angepasst werden muss. Auch außerhalb des Einsatzstabes hat in vielen Feuerwehren dieses EDV-System Einzug gehalten und wird auch in Zukunft fĂŒr die Koordination der tĂ€glichen Feuerwehrarbeit bei vielen Einheiten genutzt.